1972 wurde das Skilager erstmals durchgeführt. Inspiriert wurde es durch den Jugi-Skitag, bei dem es im Jahr davor zu einer Übernachtung im Hochstuckli kam. Diese Übernachtung hat den Leitern so gut gefallen, dass sie sich entschlossen, im folgenden Jahr eine Woche daraus zu machen.
Max Frei, und seine Gattin Trudi übernahmen damals die Hauptleitung.
Max organisierte das Knaben-Lager militärisch straff und Trudi kümmerte sich um die körperliche und geistige Verpflegung. Mädchen durften damals noch nicht mit, da das Lager von
der Jugi (nur Knaben) organisiert wurde. Das erste Lager fand in der Speerhütte in Ebnat-Kappel statt. Max Frei erinnerte sich an viele kleine und grosse Geschichten. Eine davon war der
fehlende Schnee. Das ganze Essen, Kisten mit Äpfeln und alles Gepäck musste über die Wiese getragen werden. Eine Zufahrt mit dem Auto gab es nicht. Das Lagerhaus wurde an den Wochenenden durch
den Skiclub Speer belegt. Deshalb konnte das Lager nur von Montag bis Freitag durchgeführt werden.
Die Primarschule übernahm ab 1974 unter der Bedingung, dass auch die Mädchen mit ins Lager durften, eine Defizitgarantie. Im gleichen Jahr wechselte das Lager in das Berghaus Girlen zu der Familie Kauf. Von nun an dauerte das Lager von Sonntag bis Samstag. Was viele wahrscheinlich nicht mehr wissen, Ebnat-Kappel war zu dieser Zeit noch Austragungsort für FIS und Weltcup Rennen. 1977 gewinnt Heini Hemmi hier vor 30'000 Zuschauer einen Riesenslalom.
1976 musste kurz vor dem geplanten Lager, innerhalb weniger Tage ein neuer Lagerort gefunden werden. Bei einem Leitertreffen wurde festgestellt, dass das Lagerhaus mit falschem Datum reserviert wurde. Die Kinder hatten in dieser Woche noch Schule und keine Ferien. Es wurde deshalb beschlossen, dass alle Leiter innerhalb von zwei Wochen ein Lagerhaus suchen und der Erste, der ein Haus findet, auch gleich die Hauptleitung übernehmen sollte.
Kurt Steiner wurde durch seine Frau Nelly auf einen Zeitungsbericht aufmerksam gemacht. Darin wurde ein Lager erwähnt, dass abgesagt werden musste. Deshalb
wurde in Scuol ein Haus frei.
Kurt packte die Chance, rief an und reservierte das legendäre Berghaus Major.
Viele Aescher und Aescherinnen können noch heute Geschichten über diese Zeit erzählen. Jürg Frei, Geni Nyffenegger, Böbbi, Hänsel und Pitsch Schmid, Ötteli Markwalder oder
Hudli Willy waren nur einige der damaligen Leiter.
1978 durften sogar die Aescher Oberstufenschüler mit. So kam die Teilnehmerzahl von 78 Kindern zusammen. Die Ältesten mussten aber in einer nahegelegenen Alphütte, die weder mit
Strom noch mit Wasser versorgt war, übernachten. Kurt Steiner war jeden Morgen froh, dass alle Kinder wieder gesund erschienen. Gross war die Angst vor der Hitze und der Rauchentwicklung
des Holzofens in dieser Alphütte. Die damaligen Teilnehmer, z.b. Martin Steiner oder Marianne Hofstetter, erinnern sich aber eher an den lästigen Fussmarsch, die Kälte oder den
„feinen“ Geschmack innerhalb der Hütte, die im Sommer wahrscheinlich als Viehstall benutzt wurde.
Mit Werner Baumann als Hauptleiter wechselte das Lager nach Muottas-Muragl. Dort wurde das Lager zur Überraschung aller Beteiligten und zum Preis einer Lagerhütte, in
einem fünf Sterne Hotel betreut. Das musste für alle, die das bisherige bescheidene Lagerhaus in Scuol kannten, ein grosser kultureller Schock gewesen sein. Wahrscheinlich nur deshalb lässt sich
der baldige Wechsel erklären.
Im Bonistock oberhalb der Melchsee-Frutt (üb)erlebten wir den Orkan Vivian. Zwei Tage durfte niemand aus dem Gebäude gehen. Zu gross war die Gefahr, über eine Felswand
hinaus geweht zu werden. Die Winde, mit über 150 km/h, knickten z.B. einen Wegweiser mit einem ca. 8 cm starken Stahlrohr um. Die Wände des Gasthauses bewegten sich. Die Tische im Gebäude waren
am Morgen vom Schneestaub weiss bedeckt. Der Strom und damit auch die Wasserversorgung fiel wegen umgestürzten Bäumen aus. Wir Leiter hielten damals Nachtwache und spielten bei Kerzenschein
Tischfussball. Besonders komisch war uns zumute, da Bilder an der Wand bezeugten, dass ein ähnlicher Sturm das alte Berghaus bis auf die Grundmauern zerstörte.
Bruno Leugert, einige Jahre Lehrer an der Primarschule, übernahm 1992 die Hauptleitung und wechselte 1993 mit dem Lager in den Hasliberg.
Urs Kümmerli übernahm 1994, unterstützt durch seine Frau Sandra, die Hauptleitung. Nachdem wir für ein weiteres Jahr auf den Bonistock zurückkehrten,
wechselten wir 1995 wieder in den Hasliberg. Dort wurde erstmals ein Kurs für Snowboarder angeboten. Beat Dübendorfer und Reto Steiner waren die ersten Snowboardleiter. Der
Lagername musste dringend geändert werden. „Skilager“ ging jetzt mit Snowboarder gar nicht mehr. Das Lager wurde zum „politisch“ korrekten Wintersportlager umgetauft.
Die Wasserwendi blieb für fast zehn Jahre unsere Wahl. Das Gebäude gehörte der Stadt Emmen. Diese richtete die Schulferien nach der Fasnacht aus. Deshalb wussten wir jeweils erst
im Januar oder Februar, ob es neben den Kinder aus Emmen, auch genügend Platz auch für uns hatte. Das brauchte ziemlich viel Nerven. Deshalb suchten wir eine andere Unterkunft.
Grächen war kurz aber sehr intensiv. In beiden Jahren erlebten wir den Noro-Virus mit aller Heftigkeit! Wahnsinn was wir damals durchmachten. Jedes Kind und jeder Leiter
erwischte es. In Erinnerung blieb meiner Frau Sandra nur die Badewanne, in der sie alle Kleider der Kinder ausgewaschen hat. Sie war erstaunlicherweise die Einzige, die nicht krank wurde. Ein
drittes Jahr konnten und wollten wir nicht wieder in diese Gebäude.
Der Wechsel ins Diemtigtal war geglückt. Erstaunlicherweise kamen viele Kinder, die Grächen erlebten, wieder mit. Dieses kleine, familiäre Skigebiet gefiel uns sehr gut durch
seine Überschaubarkeit. Leider war es durch die geringe Höhenlage nicht ganz so schneesicher. 2007 wurde wegen Schneemangel die Wintersportlagerhallenolympiade durchgeführt und
der Name des Lagers bekam eine ganz andere Bedeutung. Im Jahr 2011 kamen 55 Kinder mit ins Lager. Das Haus wurde definitiv zu klein und die ältesten Kinder mussten zusammen mit einigen Leitern in
einem anderen Haus untergebracht werden. Deshalb suchten wir für das Lager 2012 wieder ein anderes, grösseres Haus.
In Breil/Brigels fanden wir das Lagerhaus Albin. Mit diesem Lagerhaus und dem durchdachten Raumangebot für Kinder und für die Lagerleitung sind wir sehr zufrieden. Die Küche ist
grosszügig und mit modernsten Geräten ausgestattet. Die Nähe zum Skigebiet und die gut präparierten Pisten runden das Angebot perfekt ab.
Erstmals seit der Einführung der Snowboardgruppen konnten wir im Jahr 2016 nur eine Vierergruppe bilden. In vergangenen Jahren hatte es fast gleich viele Snowboarder wie Skifahrer. Mit dem Wechsel zu Carvingskis und dem Trend vor allem bei den Jungen zum Freestyle geht die Begeisterung zum Snowboard offenbar auch bei den Kindern etwas zurück.
Im Jahr 2017 übernahm Lena Kümmerli die Hauptleitung des Wintersportlagers das weiterhin in Brigels stattfindet.
Dieser Bericht wurde durch Urs Kümmerli geschrieben und ist mit aller grösster Wahrscheinlichkeit nicht vollständig. Leider fehlen aus den Anfangsjahren Aufzeichnungen. Einige
der damals beteiligten Personen, Leiter oder Teilnehmer, wurden befragt. Zum Teil wurden widersprüchliche Aussagen gemacht. Ich hoffe aber, dass ich es einigermassen richtig wiedergebe und die
Jahreszahlen stimmen.
Sicher wurde auch nicht jeden Leiter oder jede Leiterin erwähnt. Dies wird nach Möglichkeit in einem weiteren Schritt nachgeholt. Sie alle verdienen eine Erwähnung, da ein
solcher Einsatz nicht selbstverständlich ist.
Ab dem Jahr 1981 gibt es, durch Werner Baumann iniziert, Aufzeichnungen zum Lagerort und den Teilnehmerzahlen.
Sollte jemand diesen Bericht durch eine Geschichte ergänzen können, bitte ich um eine Nachricht unter Kontakt.
2022, Brigels, Lagerhaus Albin, 38 Kinder (Covid)
2021, Brigels, Absage wegen Corona
2020, Brigels, Lagerhaus Albin, 57 Kinder
2019, Brigels, Lagerhaus Albin, 53 Kinder
2018, Brigels, Lagerhaus Albin, 49 Kinder
2017, Brigels, Lagerhaus Albin, 52 Kinder
2016, Brigels, Lagerhaus Albin, 36 Kinder
2015, Brigels, Lagerhaus Albin, 38 Kinder
2014, Brigels, Lagerhaus Albin, 41 Kinder
2013, Brigels, Lagerhaus Albin, 37 Kinder
2012, Brigels, Lagerhaus Albin, 49 Kinder
2011, Diemtigtal, Lager Alpenrose, 57 Kinder
2010, Diemtigtal, Lager Alpenrose, 47 Kinder
2009, Diemtigtal, Lager Alpenrose, 31 Kinder
2008, Diemtigtal, Lager Alpenrose, 39 Kinder
2007, Diemtigtal, Lagerhaus Lärche, 33 Kinder
2006, Diemtigtal, Lager Alpenrose, 28 Kinder
2005, Diemtigtal, Lagerhaus Enzian, 35 Kinder
2004, Grächen, Lagerhaus Willener, 30 Kinder
2003, Grächen, Lagerhaus Willener, 28 Kinder
2002, Hasliberg, Lager Wasserwendi, 32 Kinder
2001, Hasliberg, Lager Wasserwendi, 24 Kinder
2000, Hasliberg, Lager Wasserwendi, 25 Kinder
1999, Hasliberg, Lager Wasserwendi, 25 Kinder
1998, Hasliberg, Lager Wasserwendi, 18 Kinder
1997, Hasliberg, Lager Wasserwendi, 24 Kinder
1996, Hasliberg, Lager Wasserwendi, 28 Kinder
1995, Hasliberg, Lager Wasserwendi, 26 Kinder
1994, Melchsee-Frutt, Bonistock, 28 Kinder
1993, Hasliberg, Lager Wasserwendi, 37 Kinder
1992, Melchsee-Frutt, Bonistock, 36 Kinder
1991, Melchsee-Frutt, Bonistock, 40 Kinder
1990, Melchsee-Frutt, Bonistock, 37 Kinder
1989, Melchsee-Frutt, Bonistock, 36 Kinder
1988, Melchsee-Frutt, Bonistock, 43 Kinder
1987, Melchsee-Frutt, Bonistock, 47 Kinder
1986, Melchsee-Frutt, Bonistock, 49 Kinder
1985, Muottas-Muragl, 46 Kinder
1984, Muottas-Muragl, 47 Kinder
1983, Scuol, Berghaus Mayor, 49 Kinder
1982, Scuol, Berghaus Mayor, 51 Kinder
1981, Scuol, Berghaus Mayor, 48 Kinder
1980, Scuol, Berghaus Mayor,
1979, Scuol, Berghaus Mayor,
1978, Scuol, Berghaus Mayor, 78 Kinder*
1977, Scuol, Berghaus Mayor,
1976, Scuol, Berghaus Mayor,
1975, Ebnatt-Kappel, Girlen,
1974, Ebnatt-Kappel, Girlen, mit Mädchen
1973, Ebnat-Kappel, Speerhütte, nur Knaben
1972, Ebnat-Kappel, Speerhütte, nur Knaben
*zusammen mit der Oberstufe, die Ältesten mussten in einer zusätzlichen Alphütte, ohne Strom oder Wasser, übernachten.